Marie Schütte
Marie Schütte_Corona-Chats
Während meines vergangenen Auslandssemesters an der University of Leeds im Herbst 2020 war das Studentenleben stark von Einschränkungen geprägt, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Trotz der hohen strafrechtlichen Auflagen breitete sich das Virus rasant unter den Studenten aus. So waren ab Ende September bis Mitte Dezember 2020 unsere Studentenwohnheime regelrechte Corona-hotspots, die weder betreten noch verlassen werden durften.
Folglich waren die Fenster der Wohnheime die einzige Möglichkeit physisch Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen. Inspiriert durch die Umstände wurden die Fenster als Kommunikationsmedium verwendet, sodass mit Hilfe von leuchtend bunten Post-its Bilder und Nachrichten mitgeteilt wurden.
In dem vorliegenden Projekt habe ich versucht die Inhalte und Arten der Kommunikation zu dokumentieren. Thematisch reichten die post-it-Arrangements von stilisierten Bildern und Symbolen über dialogische Austausche mit den gegenüberliegenden Wohnheimsfenstern bis hin zu Hilferufen und Kritik an der Pandemiepolitik. Einige davon prangerten leuchtend hell während andere in der Spiegelung und den schwindelnden Höhen der Fenster fast verschwanden. Auf diese Weise fordern die Fotos einen suchenden Blick.
Als Spin-off habe ich ebenfalls Kontakt zu meinen gegenüberliegenden Fenstern aufgenommen und diese Unterhaltung unter dem Namen ‘Corona-“private”-chat’https://salon.io/marie-schutte/corona_private-chat fotografisch festgehalten.
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