Villa Heike
Programm
Für einen Teil der Ausstellungen lädt die Villa Heike Künstler*innen und Kurator*innen direkt ein. Diese Ausstellungen bilden ein durch Inhalte getragenes Programm. Der Fokus liegt auf zeitgenössischer Kunst im Bereich der technischen Bilder, insbesondere der Fotografie.
Demnächst:
Jens Lüstraeten
Vertical Clouds
VERTICAL CLOUDS widmet sich in ästhetisch überhöhten Bildern dem Nachhall dessen, was jahrzehntelang als Grundpfeiler unseres westlichen Strebens nach wirtschaftlichem Erfolg und persönlichem Wohlstand galt: Industrieller Fortschritt, basierend auf rücksichtsloser Ausbeutung von natürlichen und menschlichen Ressourcen. Die Folgen sind inzwischen überall sichtbar.
Im Nachgang erfahren selbst toxische Zustände eine Verklärung, denen meist eine Verheißung / ein Versprechen vorausgegangen ist.
Die identitätsstiftende und verführerische Kraft von Bildern und Sprache spielt dabei eine entscheidende Rolle. Der nun zwingend erforderliche Wandel ist auch aufgrund der jahrzehntelangen medialen Fetischisierung von Industrie und Kapital schwer glaubhaft vermittelbar.
Im Jahr 2019 Jahr wurde das Energiewendegesetz verabschiedet, demzufolge die Umrüstung der Hochöfen der verbleibenden Stahlwerke im Ruhrgebiet von Kohle auf Wasserstofftechnologie mit mehr als 8 Milliarden € aus Mitteln des Bundes gefördert werden soll.
Die Ablöschtürme und die sie umgebenden Areale bilden die Bühnen für die Video / Soundinstallation VERTICAL CLOUDS.
Die Arbeit zeigt nicht nur den Ist-Zustand und die ihm innewohnende, in Teilen schon jetzt beschlossene Vergangenheit. Sie thematisiert Nachhall und Veränderung sowie den Blick darauf durch Bilder, deren inhaltliche Lesart bereits eine Verschiebung erfahren hat beziehungsweise auf diese hindeutet. Ebenso wie der majestätische Gletscher oder die schönen Kondensstreifen durchlaufen auch die Ikonen des Fortschritts einen Bedeutungswandel. (shift)
Die eigens für VERTICAL CLOUDS komponierte Musik besteht aus niederfrequenten, elektronischen Bass-Sequenzen, Rückkopplungsschleifen und bearbeiteten O-Tönen, die vor Ort aufgenommen wurden. Ergänzt wird der Sound durch vereinzelt gesetzte, wie aus dem Nichts kommende, flüsternde Stimmen. Diese Fragmente sind Ankündigungen grosser Unternehmensfusionen wie Bayer/Monsanto, Daimler/Chrysler, dem Jahresausblick von Thyssen/Krupp, sowie Reden aus dem Europäischen Parlament entnommen.
Videoinstallation für drei Projektoren und sechs Lautsprecher, 4K, 25 min.
Archiv (Programm):
Laura Schawelka, Luise Marchand: All Beauty Must Die
Margaret Murphy: I Could Look At You All Day
Wiebke Elzel: Sabina
Cai Dongdong: Obstacles
Mark Curran: THE MARKET
Jens Lüstraeten: Sunny Side Up
Image of Thought
All Tomorrow's Ruins
Was uns verbindet
Until Further Notice
Michael Vahrenwald: Forest Floor
Tina Bara: Lange Weile
Joerg Waehner: Schau ostwärts
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