Malte Sänger
TH
In his series The Hinterland, Malte Sänger embarks on a transgenerational, international and historical search for clues. Contrary to what the term suggests today, it was originally, free of connotations, the name of a region in central Hesse, Germany, which was located at a great distance from the capital Darmstadt. The traces that Sänger is following belong to relatives who emigrated from there to the USA during the 19th century. The desire to escape the poor living conditions and prevailing economic difficulties of the region, even today, was followed by the auspicious promises of Hessian Lords and Landowners. Contrary to expectations, the resettlement into the "New World" did not bring any change; instead, for lack of linguistic equivalence, the concept of the hinterland was taken along and thus acquired its final, negative meaning. What the photographs make visible are emotions that traveled along, illusions that dissolved and a home to which one remained attached. Sänger has followed these ideas and shows us that on both sides of the Atlantic the dream of a better life lives on from generation to generation.
© Urs Tilman Daun
The Hinterland
2013 / 2018
Fotobuch/photobook 30cm x32cm/ 66 Seiten/pages
44 analoge Hasselblad Fotografien/ 44 analogue Hasselblad photographs
Pigment Inkjetprints 100cm x 100cm / 60cm x 60cm
Auf eine transgenerationale, internationale und historische Spurensuche begibt sich Malte Sänger in seiner Serie The Hinterland. Anders als der Begriff heute nahelegt, handelte es sich ursprünglich, frei von Konnotationen, um die Bezeichnung einer Region in Mittelhessen, die sich in großer Entfernung von der Residenzstadt Darmstadt befand. Den Spuren, denen Sänger nachgeht, gehören zu Verwandten, die im Verlauf des 19. Jahrhunderts von dort in die USA emigrierten. Dem Wunsch, den auch heute noch schlechten Lebensbedingungen und vorherrschenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Region zu entfliehen, folgte man den verheißungsvollen Versprechungen hessischer Landfürsten. Entgegen der Erwartungen, brachte die Umsiedlung in die „Neue Welt" keinerlei Veränderung, stattdessen wurde, mangels sprachlicher Äquivalenz, der Begriff des Hinterlandes mitgenommen und erhielt damit seine endgültige, negative Bedeutung. Das, was die Fotografien sichtbar machen, sind Emotionen, die mitreisten, Illusionen, die sich auflösten und eine Heimat, der man verhaftet blieb. Sänger ist diesen Vorstellungen gefolgt und zeigt uns, dass auf beiden Seiten des Atlantiks das Träumen von einem besseren Leben von Generation zu Generation fortlebt.
Text: Hannah Katalin Grimmer
Ausstellungsansicht: Goethe Institut, Paris 2018
JavaScript is turned off.
Please enable JavaScript to view this site properly.