Malte Sänger

shifting baselines

Shifting Baselines - once a concept of marine biology related to the creeping and unnoticed decline of species foud its way into social and cultural science. It describes the phenomenon of limited and distorted perception of change. Reference points serve to measure changes in the environment within one's own biographical horizon.

The memories of the places fade over the years. The images that remain, however, begin to increasingly connect with each other.

From 2012 - 2017 I worked for various German film productions abroad. When the work was done, I went out and took pictures with my analogue medium format camera. Each newly gained impression seemed to let the previous one fade, so that over the years the fragmented memories finally gave way to a big whole. The images, whose locations are often thousands of kilometres apart, are juxtaposed without comment. Freed from context the rearrangable and loosely bound overallstructure of the pictures in this publication let space and time merge.

The photographs were taken in Armenia, Belgium, Brazil, Ethiopia, Finland, France, Germany, India, Israel, Italy, Nigeria, Palestine, Romania, Russia, Spain, Sweden, Turkey, United Kingdom, United States of America and Vatican City.

Ausstellungsansicht / exhibition view The Cube, Deutsche Börse Photography Foundation, 2018

Shifting Baselines

mit Silber ausgezeichnet - Deutscher Fotobuchpreis 18|19 / Silver Award German Photo Book Prize 18|19

2018
Fotobuch/photobook 37cm x 27cm, 88 Seiten/pages
71 analog Hasselblad medium format photographs
Pigment-Inkjet Prints, 100cm x 100cm / 60cm x60cm

Grafikdesign Fotobuch / graphic design photo book : Veerle Vervliet

Shifting Baselines - einst ein Begriff der Meeresbiologie, bezogen auf den schleichend und unbemerkt stattfindenden Rückgang weltweiter Artenbestände, fand Einzug in sozial- und kulturwissenschaftliche Forschung. Er beschreibt das Phänomen von eingeschränkter und verzerrter Wahrnehmung von Wandel. Gesetzte Referenzpunkte dienen dabei dem Bemessen der Veränderungen der Umwelt innerhalb des eigenen biographischen Horizonts.

Die Erinnerungen an die Orte bleichen über die Jahre aus. Die Bilder, die übrig bleiben, beginnen jedoch zunehmend Verbindungen untereinander einzugehen.

Von 2012 – 2017 arbeitete ich für verschiedene deutsche Filmproduktionen im Ausland. Sobald die Dreharbeiten abgeschlossen waren, zog ich mit meiner analogen Mittelformatkamera los und fotografierte. Jeder neu gewonnene Eindruck schien den vorangegangen verblassen zu lassen, sodass über die Jahre hinweg die fragmentierten Erinnerungen letztendlich einem großen Ganzen wichen. Die Bilder, deren Aufnahmeorte oft tausende Kilometer voneinander trennen, werden unkommentiert gegenübergestellt. Befreit vom Kontext lässt die umgestaltbare und lose gebundene Gesamtstruktur dieser Aufnahmen in dieser Publikation Raum und Zeit verschmelzen.

Die Fotografien entstanden in Äthiopien, Armenien, Belgien, Brasilien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Israel, Italien, Nigeria, Palästina, Rumänien, Russland, Schweden, Spanien, Türkei, Vatikanstadt und in den Vereinigten Staaten von Amerika.