Wie Sand am Meer
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S A N D
In vielen Redewendungen ist Sand negativ besetzt. Auf Sand bauen, d. h. auf unsicheren Grund bauen, sich auf etwas Unsicheres eingelassen haben, leitet sich von Matthäus 7, 26 ab. Im Sand verlaufen, d. h. nichts daraus werden, ergebnislos ausgehen, geht bildlich vom Wasserrinnsal im Wüstensand aus, das rasch versickert und nicht mehr zu sehen ist.
Im therapeutischen Rahmen findet Sand insbesondere im Sandspiel Verwendung. Der gestalterische Umgang mit trockenem oder feuchtem Sand, mit Wasser und Matsch kann an frühe Erfahrungen der Kindheit, an die ersten kreativen Erlebnisse anschließen, auch Erinnerungen an erste soziale Erfahrungen und Erfahrungen mit Autonomie und Grenzen wecken.
Sand lässt sich in vielfältiger Weise formen und verwandeln, und er kann, wie eine gute Mutter, als verfügbar, tragfähig und in gewisser Weise unzerstörbar erlebt werden. Er kann als Grundlage für "Bilder aus dem Unbewussten" dienen, kann zu jeder beliebigen Landschaft gestaltet werden und tragende Basis dramatischer Handlungen sein. Er übersteht Kriege, Überschwemmungen und andere Katastrophen, wie sie sehr häufig von Kindern gestaltet und gespielt werden. Mit ihm kann man einen zärtlichen Körperkontakt herstellen, man kann ihn zwischen den Fingern und über die Haut rieseln, sich von ihm bedecken lassen, man kann ihn streicheln, tätscheln, fest anfassen, kneten, etwas ver- oder begraben, Abdrücke und Spuren hinterlassen oder sie verwischen etc.
Sand ist ein optimales Spiel- und Gestaltungsmaterial, das jeder seit seiner Kindheit kennt. Im Sandkasten miteinander gespielt zu haben, kann auf eine lange und tragende Verbindung zwischen Menschen hinweisen. Bereits im Sandkasten unterscheiden sich Verhaltensweisen von Kindern deutlich und werden von Eltern und Erziehern entsprechend wahrgenommen und beobachtet: Können die Kinder miteinander ihre Förmchen teilen, lassen sie sich die Sandschaufel wegnehmen oder schlagen sie nach Rivalen damit? Die Sandkastenliebe ist vielen in schöner Erinnerung.
Interpretation: Sand ist ein formloses, vielseitiges Element und wegen der unermesslichen Zahl seiner Körner ein Symbol des Wertlosen, aber auch des Überflusses und der Unendlichkeit ("Wie Sand am Meer"). Wegen seiner Unfruchtbarkeit steht er auch für Kargheit, Trockenheit, Beschwerlichkeit und die Sanduhr versinnbildlicht das Verrinnen der Zeit "wie Sand zwischen den Fingern".
Information: Sand gibt es "wie Sand am Meer", d.h. er ist weit verbreitet und erscheint zunächst ohne besonderen Wert. Für den Bodenausgleich und den Bau ist Sand allerdings unverzichtbar. Er enthält Silizium, das als Bestandteil von Zement, Beton, Silikonen und Glas ist und in der Chip- und Solaranlagenproduktion eine große Rolle spielt.
Definition: Sand (mhd., ahd. sant) ist feinkörniges, lockeres, zerkleinertes Gestein, das durch Verwitterung entstanden ist, durch Wasser oder Wind transportiert wird und einen Teil des Erdbodens bildet.
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