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Pietà
<h1>Pietà</h1>
<h2>Stephan Neuendank</h2>
<p>Die Arbeit „Pietà“ von Stephan Neuendank versucht mit Hilfe eines filmischen Atlas die Mechanismen hinter den Symbolen des kollektiven Gedächtnisses verständlich zu machen...</p>
Pietà
Stephan Neuendank
Die Arbeit „Pietà“ von Stephan Neuendank versucht mit Hilfe eines filmischen Atlas die Mechanismen hinter den Symbolen des kollektiven Gedächtnisses verständlich zu machen. Durch das Aneinanderreihen von Filmszenen, in denen die uralte christliche Pose der Pietà genutzt wird, bemerkt der Betrachter, wie häufig diese Art von Szene in Spielfilmen eingesetzt wird. Kaum jemand wird beim Filmkonsum bewusst Symbole wie die Pietà wahrnehmen und in einen historischen Kontext setzen. Im Unterbewusstsein allerdings laufen automatisch Prozesse ab, die durch die gesehenen Symbole vorher antrainierte Emotionsmuster und Informationsketten abrufen. So deutet die Pose der Pietà für ein christlich geprägtes Publikum darauf hin, dass ein Unschuldiger zu Unrecht verletzt oder getötet wurde. Durch diese Mechanismen ist es den Filmemachern möglich mit wenigen Bildern komplexe Gefüge verständlich zu machen und Emotionen hervor zu rufen. Ein Mensch aus einer anderen Symbolwelt wird diese Szenen nicht verstehen, oder nicht so stark emotional darauf reagieren. Die Perspektive, aus der der Fernseher abgefilmt wurde, lässt Raum dazu die Rolle des äußeren Betrachters, als auch des Filmkonsumenten einzunehmen und diese zu reflektieren.
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