mittendrin - TU Dortmund
Auf den Hund gekommen
<h1>Auf den Hund gekommen</h1>
<h2>Farina Pilz</h2>
<p>Für ihre Masterarbeit erkundete Farina Pilz ein städtisches Tierheim…</p>
Auf den Hund gekommen
Farina Pilz
Für ihre Masterarbeit erkundete Farina Pilz ein städtisches Tierheim. Durch die verkratzten Fenster fotografierte sie Hunde, so wie sie die Menschen sehen, wenn sie durch den Hundetrakt gehen und in die Zwinger blicken. Die Reaktionen der Tiere waren höchst unterschiedlich: Einige sprangen mit ihrem gesamten Körpergewicht gegen die Scheibe, andere hingegen liefen vor Angst in den Auslauf und blickten verunsichert durch den Austritt zurück zur Tür. Nur ein kleiner Teil blieb unbeeindruckt liegen. Die Architektur und Räumlichkeiten des Tierheims spielen für die Serie eine zentrale Rolle. Die Architektur mit ihren langen Fluren, Lagern, Zwingern und Außenanlagen ist funktional gestaltet. Farina Pilz machte es sich zur Aufgabe, subtile Spuren und Details abzubilden, um die Atmosphäre zu verdeutlichen. Ihre Bewunderung gilt dem Personal und den ehrenamtlichen Helfern, die sich regelmäßig und über lange Zeit um die Hunde kümmern und für ihr Wohl sorgen. Um einen möglichst vielseitigen Eindruck zu erlangen, arbeitete sie zeitweise im Tierheim mit. So gelangen ihr Portraits des Personals beim Reinigen der Zwinger, beim Zubereiten des Futters und des alltäglichen Betriebs. Den Fotos im Tierheim stellt die Fotografin Portraits von Personen gegenüber, die regelmäßig Hunde zu Spaziergängen aufführen. Ihr Tun ist von großer Bedeutung, da sie den Hunden ihren Auslauf und durch ungeteilte Aufmerksamkeit, Streicheln und Spielen eine Auszeit bieten. Die temporäre Partnerschaft und Flüchtigkeit hebt Farina Pilz bei den Spaziergängern durch eine gewisse Anonymität der Orte hervor, an denen sie die Hunde ausführen. Im besten Fall endet der Tierheimaufenthalt in einem neuen Zuhause, in welchem dem Tier Liebe, Zeit und Erziehung zuteil werden. Die Portraits der Personen, die einen Hund zu sich aufgenommen haben, bilden den dritten Part der fotografischen Arbeit. Diese Bilder vermitteln durch Körperhaltung und Gesichtsausdruck gegenseitige Sympathie und verdeutlichen die von diesen Menschen empfundene Freude am Tier. Da jedoch die Geschichte eines im Tierheim landenden Hundes leider nicht immer so glücklich endet, stehen diese Portraits absichtlich nicht als separates Kapitel am Ende des Buches, sondern mischen sich als ein Aspekt unter die vielen anderen im Alltag des Tierheims.
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