Florian Wörrle
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Critica… mente
Spazietto alla critica di Luca Franzil, 29.08.2023
Das Konzept des Absoluten, etwas, das an und für sich existiert. Die Philosophie wird auf die Kunst angewandt, und zwar mit heiterer Selbstverständlichkeit. In der Tat kann man mit Recht sagen, dass die Kunst in ihrer grenzenlosen Universalität etwas Absolutes ist. Der beste Weg, diese Parallelität vorzuschlagen und ihre Richtigkeit zu beweisen, ist immer der empirische, direkte Weg, d.h. die Ausstellung von Kunstwerken.
Fast metaphorisch und symbolisch wird die Blume auch von Florian Wörrle verwendet, einem innovativen Künstler, der seine Experimente auf die Wechselwirkung zwischen Farben und Kunststoffoberflächen konzentriert: Spezielle Lacke und Farben in leuchtenden, extravaganten Farben werden auf Plastiktüten oder Verpackungszellophan verteilt, aufgetragen und getropft. Das Endergebnis ist eine explosive Freude, mit einer Vielzahl von leuchtenden Farben, die wie magische Blumen aussehen, die gesammelt werden, um unser Leben unbeschwerter und heiterer zu machen. Werke, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern und dem Herzen gut tun.
Wie man bei der Betrachtung der Werke in dieser Ausstellung feststellen kann, gibt es viele Denkanstöße und emotionale Stimuli. Mit verschiedenen Themen und Darstellungsmethoden kann man zu einem ikonografischen und konzeptionellen Apparat gelangen, der dem vollständigsten System des menschlichen Wissens würdig ist. Hier wird also auf möglichst einfache Art und Weise gezeigt, wie Kunst als Absolutes gelebt und interpretiert werden kann.
Der Künstler hinter dem Cover: Florian Wörrle
Kunst & Design // Artikel vom 20.03.2016
Kunst als Zauberspielkasten.
Es ist einer dieser Tage, an denen man noch nicht mal einen Hund vor die Türe schicken mag: Durch Karlsruher Schneeregen geht’s in die Oststadt ins Atelier von Florian Wörrle, der mich gut behütet mit Kaffee und süßen Stückchen empfängt. Atelier ist aber eigentlich die verkehrte Bezeichnung, denn gleichzeitig befindet sich in der Ladenraumwohnung die seit 2014 existierende Künstlerplattform „Größer Null“, die sich die drei Künstler Florian Wörrle, Tobias Fluhr und René Stanger sowie die Schriftstellerin Lisa Kränzler als Creative Space und Forum für den künstlerischen Austausch teilen.
Dezidiert nicht als Produzentengalerie wollen sie Größer Null verstanden wissen, eher soll es Salonqualitäten jenseits kommerzieller Absichten entwickeln. „Anfänglich haben wir gegen die Idee des White Cube ausgestellt, jetzt steht die gegenseitige künstlerische Befruchtung im Vordergrund“, meint Wörrle. Da hilft natürlich, dass sich die „Größer Null“-Künstler seit Studienzeiten kennen und alle in der Oststadt nah beieinander wohnen: „Manchmal rufe ich Tobias über den Hinterhof zu, dass ich eine Idee habe, und dann treffen wir uns zum Ausprobieren im Atelier.“
Trotz der Möglichkeiten, Gemeinschaftsarbeiten zu entwickeln, ist Kunst, so Florian Wörrle, immer eine „wahnsinnig egoistische Angelegenheit, eine Ein-Mann-Band, in der man sein Konzert spielt.“ Dass er sich die experimentelle Freiheit erhalten hat, neugierig und mit Augenzwinkern auf der Suche ist nach den Zeichen unserer Zeit, hängt auch damit zusammen, dass er in seinem zweiten Beruf ein sicheres Standbein hat: Auch als Kunstlehrer am Thomas-Mann-Gymnasium in Stutensee geht es ihm darum, den künstlerischen Prozess weiterzugeben und den Schülern durch Projektarbeiten Freiheiten zu ermöglichen, die es im regulären Schulbetrieb nicht gibt. „Aber wenn ich Talent wittere, bin ich unersättlich“, schmunzelt der Exil-Schwabe, den das Akademiestudium nach Karlsruhe brachte. Was seine Kunstwerke ausmacht, lässt sich bereits an seinem Werdegang ablesen: Er ist ein echtes „Kunstchamäleon“ (so Wörrle selbst), studierte unter anderem bei Slominski, Reyle, Holzapfel, der ihn sehr prägte, Caramelle und Verhoef und eignete sich so das Wissen um verschiedene Positionen an.
Er arbeitet meist in Serien, wobei er aktuell vom Phänomen der Time Warps aus Science-Fiction-Filmen fasziniert ist und diese höchst abstrakten Erscheinungen in eine konkrete Materialität zu übersetzen versucht. Fotos von Galaxien hängen im Atelier, die ersten Übersetzungen in quadratische Arbeiten sind bereits zu besichtigen. Überhaupt: Farbe, Farbe, Farbe überall, dazwischen hängen seine Bilder, lehnen an den Wänden, unterm Tisch stehen seine Atelierschuhe, wie auf dem INKA-Cover #114 fast nicht erkennbar zwischen den vielen Farbklecksen auf dem Boden. Bildträger, Motiv und Materie sind die Eckpunkte seiner Arbeiten. Dabei geht es ihm in seinem künstlerischen Schaffen darum, neue Aspekte in deren Verhältnis zueinander zu finden. Er entwickelt Bildformen, bei denen Binnenstrukturen den Bildträger verformen und dadurch eine neue materielle Einheit von Bild und Träger entsteht. Mit viel Farbe begegnet er unserer Samplingkultur.
Sie greift oftmals über den Bildträger auf die Wand aus, manchmal liefert angekokeltes Plastik zusätzlich eine semitransparente Ebene, die sich über die haptisch-konkrete Materialität seiner Bilder legt. Der Titel liefert oft eine zusätzliche inhaltliche Ebene, die deutlich macht, dass er mitten im Leben steht, aber auch Teil unserer „Haben will“-Kultur ist, der er mit Kunstgewinn begegnet. Permanent hält er Ausschau nach Dingen, die unser aktuelles Zeichensystem, dessen Codierung stören, und es ist ihm ein Glücksgefühl, wenn er auf solche Elemente stößt. Dabei verarbeitet er mit Augenzwinkern auch Malerklischees – dazu gehört nicht zuletzt auch der Hut, der ihm kess auf den Locken sitzt. Ob Rubens, van Gogh, Beuys oder Strumbel, Wörrle ist in guter Gesellschaft. Seine erste Solo-Ausstellung, in der alle Serien zusammengeführt werden, ist bereits in Planung. Am letzten Pfingstferien-Wochenende (ab 27.5.) wird die „Neospektive“ in der Plattform Größer Null zu sehen sein, augenzwinkernder Kunstgenuss natürlich inklusive. -ChG
Neospektive
KUNST & DESIGN // ARTIKEL VOM 27.05.2016
Florian Wörrle, der Künstler hinter dem INKA-Cover der Februar-Ausgabe, zeigt jetzt in der Solo-Show „Neospektive“ einen Querschnitt seines bisherigen Schaffens.
„In Stuttgart bin ich als der Streifenmaler bekannt“, meint er augenzwinkernd, wobei der Blick in sein Atelier einen gewitzten Umgang damit offenbart. Aus Alltagsmaterialien, die mit Malerei kombiniert werden, setzt er flirrende, auf ein Zentrum zulaufende Streifenbilder zusammen. Gleichzeitig offenbaren seine in „Petersburger Hängung“ präsentierten Arbeiten ein deutlich breiteres Spektrum.
Da zieht sich die Farbe im Zentrum seiner „Time Warp“-Gemälde zusammen, da fließt und tropft sie, gerade noch am Bildträger fixiert, am Objekt hinunter, wird von unsichtbarer Hand aufgefangen – und spritzt dennoch, künstlerischem Schaffensrausch entsprechend, am Boden die Wand hinauf.
Wer dem Künstler quasi über die Schulter blicken möchte, die Laborsituation, in der seine Arbeiten entstehen, erleben möchte, ist zur „Neospektive“ eingeladen. Seine immer im Zusammenhang mit Serien entstehenden Arbeiten sind für ihn „Variationen hin zum perfekten Bild“. -ChG
Eröffnung: Fr, 27.5., 19 Uhr, 28.+29.5., 14-18 Uhr, Größernull – Plattform für neue Kunst, Gerwigstr. 20, Karlsruhe
www.groessernull.de
Florian Wörrle - der Künstler hinter dem aktuellen INKA Cover
Auf der nicht enden wollenden Suche nach einem tollen Cover für die ART Ausgabe stieß ich auf die Webseite eines jungen Künstlers, der uns schon auf der letztjährigen UND aufgefallen war: Seine Arbeiten und die seiner Mitstreiter aus der von ihm mit gegründeten Produzentengalerie Größer Null in der Gerwigstraße 20 in der Karlsruher Oststadt zählten klar zu den besten der gewiss nicht schlechten UND Schau #8 2015 in der Dragoner-Kaserne. Seine eindrucksvoll plakative Installation aus Atelierboden und Künstler-Pantoffeln passt einfach auch perfekt zum Inhalt dieser INKA Ausgabe mit Kunst- und ART –Schwerpunkt sowie dem Thema Künstlerförderung in Karlsruhe. Das INKA Cover ist natürlich keine reguläre Arbeit von Wörrle, der vor allem im Stuttgarter Raum bekannt ist, wo er durch die Galerie Strzelski vertreten wird. Wörrles Arbeiten bestechen bereits auf den ersten Blick durch ihre farbintensive Materialität: Er bezieht Lacke, Folien, Bauschaum oder Kunststoffe in seine Oberflächengestaltung mit ein, weshalb manche seiner Werke fast wie Skulpturen oder reliefartige Bilder aus der Wand herauszuragen scheinen. Unsere Abbildungen zeigen die Werke „Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß wie Wolken schmecken.“, 2015, Mischtechnik auf Folie und Leinwand, 81 x 81 cm und „Eye-Candy“, 2014, Mischtechnik auf Leinwand, 24 x 23 cm.
Ein ausführliches Portrait des Künstlers folgt in unseren März-Ausgaben. -rw
Mehr Infos unter:
http://groessernull.de oder http://florianwoerrle.de.
https://www.inka-magazin.de/kunst-design/florian-woerrle-der-kuenstler-hinter-dem-cover.html
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