PRODUKTIONEN
DIE GROßE WÖRTERFABRIK
Eine Kindertheaterproduktion von KLUB KIRSCHROT
auf Grundlage des Kinderbuches von Agnès de Lestrade und Valeria Docampo
PRESSEBERICHT:
Stephanie Drees in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung vom 26.6.2013
Worte für die Augen
Worte kann man genießen. Sie sich auf der Zunge zergehen lassen. Worte kann man verwechseln und verlieren. Worte können Geschenke sein. Im Land der Wörterfabrik, das auf der Bühne des Theaterhauses liegt, werden einige zu bunten Schmetterlingen.
Sie werden mit einem Netz eingefangen, denn manche Worte fliegen einfach fort, wenn man sie nicht aufhält. Und so liegen in den Handflächen der Zuschauer kleine, bunte Papierfalter, deren Bedeutung nun von ihrem neuen Besitzer bestimmt wird. Aber kann man Worte wirklich besitzen?
Das ist eine der Fragen, um die sich das Stück „Die große Wörterfabrik“ von Theater Kirschrot dreht. In der Reihe „deBühne“, die jungen Theatermachern die Möglichkeit gibt, ihre erste Produktion zu zeigen, ist das Stück für Menschen ab sechs Jahren entstanden. In ihm werden die Worte vor den Augen der Zuschauer sichtbar – die drei Theatermacher Kristin Grün, Volker Sondermann und Aishe Spalthoff tragen sie in orangefarbenen Eimern durch den Raum, stapeln sie zu Türmen, bilden Reihen voller Wortgefäße. Denn in der Wörterfabrik wird hart gearbeitet. Dabei entsteht eine Geräuschstruktur, es ist eine musikalische Art der Produktion. Sind die Worte hier auch Produkte – die Sprache hat ihren eigenen Rhythmus.
In Wörterland leben auch die Figuren Marie, Oskar und Paul. Ihre kleine Dreiecksgeschichte hält die Handlung lose zusammen – doch in diesem Stück, das von Worten handelt, funktioniert das Erzählen vielmehr über das Zeigen.
In poetischen, aufs Wesentliche reduzierten Bildern erschafft die Gruppe eine Wirklichkeit, die sich vor allem in den Köpfen der Zuschauer befindet. Ein Beweis dafür, dass selbst die einfachsten Mittel die Bausteine einer poetischen Geschichte werden können. Eine stille Spannung liegt bis zum Schluss im Raum – außer, wenn die jungen Zuschauer selbst eines der Worte probieren dürfen, die in kleinen, durchsichtigen Plastikkugeln Wortgruppen bilden.
Die Spieler bieten die kleinen Geschenke an, was auch deswegen sehr praktisch ist, weil man in diesem Theaterland die Worte eigentlich kaufen muss, bevor man sie schlucken und benutzen kann. Und die Auswahl ist groß: Da gibt es Schimpfworte, Fremdworte und Mama-Worte. „Sau“, ruft ein Junge fröhlich, nachdem er einen Sprachsamen geschluckt hat. Was soll man auch machen, wenn man dieses Wort erwischt hat.
So zeigt Theater Kirschrot auf originelle Weise, ohne jeden Pädagogik-Zeigefinger, zwei Seiten des Umgangs mit Sprache: die Kreativität und die Macht. Denn Oskar ist reicher als Paul und kann sich somit viele, schwere Worte leisten, um Marie zu beeindrucken. Da geht es um die ganz große Liebe und das Heiraten. In Eimern, die mit Schnüren verbunden sind, werden diese Worte an der Bühnenwand hochgezogen. Doch wiegen sie wirklich schwerer als die von Paul, die federleicht durch die Luft fliegen und ihre Freiheit nie aufgeben?
„Die große Wörterfabrik“ ist noch heute um 20 Uhr, morgen um 11 Uhr, Freitag um 16 und 20 Uhr im Theaterhaus im Langen Garten 23 c zu sehen. Karten kosten 7, ermäßigt 5 Euro.
Gefördert durch die Friedrich-Weinhagen-Stiftung, den Landschaftsverband Hildesheim e.V., das Studierenden Parlament der Universität Hildesheim, das Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur der Universität Hildesheim und das Kulturbüro Studentenwerk OstNiedersachsen. Entstanden in Kooperation mit dem Theaterhaus Hildesheim im Rahmen des DeBühne-Programms.
BLOG WESTWIND BY KLUB KIRSCHROT
KLUB KIRSCHROT zieht in einen Wohnwagen und übt sich im digitalen und analogen Campen beim Westwind Festival 2016 - Theatertreffen NRW für junges Publikum. Mit dem "blog westwind" entwickelte KLUB KIRSCHROT ein Blogformat, das sich im Netz und vor Ort seinen Platz nimmt, umfassend dokumentiert, kommentiert und kreativ produziert.
Der Link zum Blog: http://blog.westwind-festival.de/
CLUB DER DICKKÖPFE & BESSERWISSER
Ein Theaterstück für gehörlose, schwerhörige und hörende Menschen ab 10 Jahren
Willkommen sind alle Schlaumeier, Rumdiskutierer und die, die die Weisheit mit dem Löffel gefressen haben; alle sturen Böcke, Trotzköpfe und die, die mit dem Kopf gegen die Wand laufen.
Was macht Dickköpfe und Besserwisser aus? Wann können wir stolz auf unseren eigenen Dickkopf sein? Wann dürfen wir zeigen, dass wir manches halt ein bisschen besser wissen?
KLUB KIRSCHROT gründet den „Club der Dickköpfe & Besserwisser“!
In dem Theaterprojekt für und mit gehörlosen, schwerhörigen und hörenden Menschen ab 10 Jahren setzt sich KLUB KIRSCHROT spielerisch damit auseinander, was Dickköpfe & Besserwisser eigentlich ausmacht.
KLUB KIRSCHROT hat nachgefragt bei denen, die es wissen müssen: Bei Kindern und Jugendlichen, gehörlos, schwerhörig und hörend. Sie erscheinen in Form von Videos auf der Bühne und berichten von ihren persönlichen Dickkopfstrategien, ihren nützlichen Besserwisser-Erfindungen und davon, was es bedeutet sich wirklich durchzusetzen.
Weiterer Mitspieler ist der Übertitel, der als rotziger Kommentator durch den Club leitet, den Bühnenraum einnimmt und jederzeit für die Zuschauenden lesbar die Szenen begleitet. KLUB KIRSCHROT reizt das ästhetische Potenzial des Übertitels aus.
In Interaktion mit dem Übertitel und den Videos treten die Performerinnen des Clubs auf die Bühne. Sie heißen die Zuschauenden in Gebärden willkommen, beantworten die Besserwisser-Fragen der Clubmitglieder, verwirklichen ihre eigenen Dickkopfträume und folgen der einzigen Regel des Clubs:
GRÜNDET CLUBS!
PRESSE
„So ist dieses inklusive Stück für hörende und nicht-hörende Menschen: ziemlich anarchisch. Man merkt, dass Theater Kirschrot sich mit seinem Publikum befasst und den Schülern zugehört hat.“
(Maximilian Balzer, Hildesheimer Allgemeine Zeitung)
„Unverständnis? Damit macht Theater Kirschrot an diesem Vormittag Schluss. Und zeigt in einer gelungenen Inszenierung, was möglich wird, wenn das Übertiteln im Theater als ästhetisches Mittel begriffen wird. Ein Stück, das für alle „Dickköpfe & Besserwisser“ spannend ist. Oder anders ausgedrückt: für alle Kinder. Ob nun hörend oder gehörlos, das ist doch egal.“
(Maximilian Balzer, Hildesheimer Allgemeine Zeitung)
BETEILIGTE
Konzept | Performance: Kristin Grün, Sarah Kramer, Marietheres
Szenen-Übertitelung: Michèle Brand, Jelena Gayk
Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Hildesheim: Vanessa, Alexander, Nick, Max, Jan Theaterkinderclub „Wilde 13“: Alina, Tijana, Leticia, Noah, Halima, Martha, Jana, Juliano
Kostüm: Dorothea Mines | Videoschnitt: Frederik Preuschoft
Gebärdenübersetzung (Video): Benedikt J. Feldmann
Projektbeteiligte Universität Hildesheim (Über-/Untertitelung): Hanna-Katharina Bock,
Michèle Brand, Jelena Gayk, Isabella R. Kammerer, Alexander Kurch,
Yvonne Quasdorf, Swenja Schum, Maria Wünsche
Unter der Projektleitung von Nathalie Mälzer, Universität Hildesheim, Institut für Übersetzungswissenschaft und Fachkommunikation
In Kooperation mit dem Institut für Übersetzungswissenschaft und Fachkommunikation der Universität Hildesheim, dem Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte Hildesheim und dem Theaterhaus Hildesheim e.V. .
Gefördert durch deBühne Theaterhaus Hildesheim e.V., den Fonds Soziokultur, die Friedrich Weinhagen Stiftung, die Klosterkammer Hannover, das Kulturbüro der Stadt Hildesheim und die Sparkassenstiftung Hildesheim.
AUFFÜHRUNGEN
Aufführungen im Theaterhaus Hildesheim
20.2.2015 - 10 & 19 Uhr | 21.2.2015 - 10.30 & 19 Uhr | 23.5. 2015 - 10 & 19 Uhr | 24.06. 2015 - 10 Uhr
Aufführungen in der Integrativen Kulturwerkstatt Alte Schule Lüdenscheid
14.3.2015 15 Uhr
Aufführungen im Fundus Theater Hamburg
26.5.2016, - 10 Uhr & 18 Uhr
VIDEOAUSSCHNITT
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